Wenn du Cannabis anbaust, gibt es viele Dinge zu beachten – Licht, Nährstoffe, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind einige der bekanntesten Faktoren. Doch ein Begriff, der oft übersehen wird, ist VPD. Was ist das und warum ist es wichtig? Lass uns das in einfachen Worten klären.
Was ist VPD?
VPD steht für Vapor Pressure Deficit, auf Deutsch: Dampfdruckdefizit. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz logisch. Es beschreibt, wie stark die Luft in deinem Grow-Raum Wasser „ziehen“ kann – also wie viel Feuchtigkeit die Pflanzen durch ihre Blätter abgeben können.
Pflanzen geben Feuchtigkeit durch sogenannte Stomata (winzige Poren auf den Blättern) ab. Dieser Prozess nennt sich Transpiration. Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur bestimmen, wie schnell oder langsam diese Transpiration abläuft. Und genau hier kommt VPD ins Spiel: Es ist das Maß dafür, wie gut diese Balance zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist.
Warum ist VPD wichtig?
Das richtige VPD hilft deinen Pflanzen, optimal zu wachsen. Warum? Weil es direkt beeinflusst, wie deine Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Hier sind die drei Hauptgründe, warum du VPD beachten solltest:
Gesunde Transpiration
Ist der VPD-Wert zu niedrig (zu hohe Luftfeuchtigkeit), transpiriert die Pflanze weniger. Dadurch nimmt sie auch weniger Wasser und Nährstoffe aus dem Boden auf, was ihr Wachstum verlangsamt.
Ist der VPD zu hoch (zu niedrige Luftfeuchtigkeit), transpiriert die Pflanze zu viel. Das kann dazu führen, dass sie schneller austrocknet und Stress erleidet.
Bessere Nährstoffaufnahme
Wasser ist der Schlüssel, um Nährstoffe aus dem Boden in die Pflanze zu transportieren. Ein guter VPD-Wert sorgt dafür, dass dieser Prozess optimal funktioniert. Das Ergebnis? Gesündere und kräftigere Pflanzen.
Stress vermeiden
Cannabis ist eine empfindliche Pflanze. Extreme Bedingungen können Stress auslösen, was wiederum das Wachstum hemmt oder sogar die Qualität der Ernte beeinträchtigt. Ein stabiler VPD-Wert sorgt für ein angenehmes Klima, in dem sich deine Pflanzen wohlfühlen.
Wie finde ich den richtigen VPD-Wert?
Der optimale VPD-Wert hängt von der Wachstumsphase deiner Pflanze ab:
Keimlinge und junge Pflanzen: Sie mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit (60–70 %) und niedrigere Temperaturen, was zu einem niedrigen VPD führt.
Vegitative Phase: In dieser Wachstumsphase mögen Pflanzen einen moderaten VPD-Wert. Das bedeutet etwa 50–65 % Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 22–28 °C.
Blütephase: Hier sollte die Luftfeuchtigkeit reduziert werden (40–50 %), um Schimmelbildung zu vermeiden. Dadurch steigt der VPD-Wert leicht an, was die Blütenentwicklung unterstützt.
Die meisten Grower nutzen VPD-Tabellen oder Diagramme, um diese Balance genau einzustellen. Es gibt auch praktische Apps und Tools, die dir helfen können.
Wie messe ich VPD?
Um den VPD in deinem Grow-Raum zu messen, brauchst du zwei Geräte:
Thermometer: Für die Temperatur.
Hygrometer: Für die Luftfeuchtigkeit.
Damit kannst du anhand einer VPD-Tabelle (die du leicht online findest) den aktuellen Wert ablesen. Noch einfacher geht es mit digitalen Sensoren oder Apps, die VPD-Werte automatisch berechnen.
Fazit
Das Verstehen und Überwachen des VPD ist ein Gamechanger für den Cannabis-Anbau. Es mag anfangs kompliziert klingen, aber wenn du Temperatur und Luftfeuchtigkeit gut im Griff hast, werden deine Pflanzen es dir mit kräftigem Wachstum und einer hochwertigen Ernte danken.
Also, das nächste Mal, wenn du deine Grow-Umgebung optimierst, denk an VPD – der Erfolg deiner Pflanzen hängt davon ab!
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